Funktionsweise
Die Forts sind der bekannteste Teil der Holländischen Wasserlinien, robuste Bauwerke, die eine starke Front bilden. Weniger bekannt ist die Funktion der Landschaft und die Geheimnisse, die sich in ihr verbergen. Das Wassermanagementsystem findet sich noch heute in Form von Schleusen, Deichen und Kanälen. Aber wie genau funktionierte dieses Überfluten, die Inundation?
Landschaft mit Geschichte
Die Leere in dieser Landschaft ist alles andere als zufällig. Um die Forts herum befanden sich unsichtbare verbotene Kreise. Innerhalb dieser Kreise durfte nicht oder nur eingeschränkt gebaut werden, so dass ein ungehinderter Blick vom Fort aus möglich war. Die niedrige Polderlandschaft zwischen den Forts konnte überflutet werden, um dem Feind den Weg zu versperren. Sie diente als Inundationsbecken.
Wenn man es nicht weiß, sind sie nicht zu sehen. Sowohl in der Vergangenheit als auch heute noch haben Landwirtschaft und Natur die Oberhand über diese alten militärischen Verteidigungsflächen. Sie sind als Geheimnisse in der Landschaft verborgen und machen die Schönheit der Holländischen Wasserlinien aus.
Wasser als Verbündeter
Während Wasser für die Niederlande oft eine Bedrohung darstellte, wurde es innerhalb der Holländischen Wasserlinien als Verbündeter genutzt. Mit einer Abfolge von Flüssen, Schleusen, Deichen und Kanälen wurde das Land in kurzer Zeit kontrolliert überflutet. Dies ermöglichte es, den Feind zu überraschen und den Angriff zu verzögern.
Das Wasser kam unerwartet und stellte ein unüberwindbares Hindernis dar. Die Soldaten mussten sich durch die Gräben quälen und die schwere Artillerie versank im Schlamm. Ein spannendes Zusammenspiel aus Technik, Einfallsreichtum und Wasser bildete die Verteidigungslinie. Es gab kein Durchkommen.
Mehrere Wasserwerke haben nach wie vor eine Funktion im aktuellen Wassermanagement. Sie helfen, das Land vor Wasser und manchmal auch vor Dürre zu schützen.
Starke Front
Es gab Stellen in den Holländischen Wasserlinien, die nicht überflutet werden konnten. Hier konnte es dem Feind gelingen, in das dahinterliegende Gebiet einzudringen. Diese Orte mussten also geschützt werden. Dazu wurden die Forts und Batterien eingesetzt. Die Soldaten befanden sich dort in Sicherheit und konnten die Waffen lagern. Diese starken Bauwerke waren unauffällig in die Landschaft eingebettet und bildeten eine solide Frontlinie. Bereit, dem Feind den Weg zu versperren.
Die Forts, Bunker, Schützengräben, Kasematten und Batterien sind jetzt zu sehen und greifbar. Dies macht sie zu den bekanntesten Komponenten der Holländischen Wasserlinien. Jahrelang waren sie jedoch in Vergessenheit geraten. Sie waren verlassen und überwuchert. Heute werden an diesen Orten die Geschichten der Vergangenheit am Leben gehalten. Die historischen Bauwerke haben eine neue Funktion. Sie sind zu Orten der Begegnung geworden und bieten Raum für gemeinsame Mahlzeiten, ein Getränk in gemütlicher Runde und das Erleben von Natur, Kunst und Kultur. Die Holländischen Wasserlinien befinden sich im Zentrum unserer Gesellschaft.